لي في لبنان حلماً
أبني بذاكرة الأرض بيتاً
من صخرها العتيق حجراً
أفرش فيه سجاداً
وأزين النوافذ بالدانتيل
أسقف تعلو، كأرز يحاذي
السماء، وبجواره زيتونتان
على العتبة، قنديل يروي
حكايا الليل حين يميل
وأبواب زان، تغفو بظلّ
ريحان، فلّ، وزعتر أصيل
لي في لبنان حلماً
أحرر فيه كتباً، وأسمع شعراً
وأحضر مسرحاً وغناءً
أشتم السلطة وأخرج بمظاهرة
أصرخ، أضحك وأبكي مكاناً
أسكر فيه وأنتفض وأتمرد
أتهوّر يوماً أو أصير جبانةً
أمشي صور، حافية الخطى
في المساء، أصل النبطية
حيث أبحث عني
صباحي فيروز فوق الجبال
يختلط عليّ زهر الليمون وفنجان الهيل
وليلي بيروتي يضجّ بالصخب
أنام على فجر الطريق خاوية
ينقطع الضوء، وتجفّ مياهي
يأتي الشتاء برداً يأتات على روحي
كأن البلاد تروي انكساري
وصوت القنابل يهز صمتي
غارةٌ واحدةٌ
تنسف حُلمي
انكسر الحجر، واحترق الدانتيل
جفّ الحبق، بكت الزيتونة
زيتاً أسود، وقضت بالسعير
على شاطئي، التحفتُ الرمال
والنجوم أغطيةً للصقيع
وحيدة، سمائي كانت طائرات
وأرضي، ساحةٌ بلا معيل
يصير حلمي سحاباً وأصير أنا رقماً في الأخبار
أبكي على رسالة من الميدان الموجوع
ومن الشريط العاجل أرتقب خبر الرجوع
Leila Kayyali, 01.12.2024
Nein
Wie wäre die Welt,
wenn wir nein sagen würden?
Nein zu den Waffen,
den Schüssen,
den Lügen dahinter.
Wirst groß und verstehst,
dass nein nicht geht.
Wollen doch alle irgendwie
gefallen und geliebt,
angenommen und gesehen werden.
Sag „nein“, Du musst Dich wehren,
sagt die Mutter zum Kind.
Wird immer gemobbed und geschlagen,
von den anderen verdrängt.
In sich gekehrt und verschämt.
Hat jemand „nein“ gesagt zum Krieg?
Welcher von den vielen überhaupt?
In der Ukraine, im Libanon oder in Afrika?
Können kaum noch zählen,
die ganzen Leichen auf der Welt.
Nein, welch ein schönes Wort,
wenn es nur Wirkung hätte.
Die Frau, die sich wehrt,
der Mann, der sie schlägt,
das Wimmern, das keiner hört.
Wie lange schauen wir noch zu,
bis eine Hand voll Irrer,
diese Welt komplett zerstört?
Liebe Frau Baerbock und Vertreter,
Kennen Sie das Wort: „nein“?
Wann immer ich dachte,
ich wäre stark gewesen,
so wusste ich doch,
dass ich eines nicht konnte:
„Nein“ ging mir kaum über die Lippen.
Unser Land hat eine Geschichte,
die ist mit Ja-Sagern verknüpft,
haben damals weggeschaut,
wie Menschen deportiert wurden
und ein ganzes Volk zum Täter wurde.
Nein!?
Wo „ja“ so einfach geht.
Jeder entscheidet selbst
Über Krieg und Frieden,
Über die eigene Hand.
Mein Wunsch ist so sehr,
dass der Libanon hört,
wie wir über ihn weinen.
Nein, das ist keine Lüge,
aber wahr ist auch:
Nein braucht Mut,
den nur wenige haben.
Doch wer lernen will,
die Welt zu gestalten,
kann mit dem Üben beginnen.
Sag nein und handle danach,
wenn falsches Lachen schallt,
falsche Liebe Dich quält,
falsche Ideale Dich treiben,
falsche Worte Dich umgeben.
Im Krieg gibt es falsch oder richtig,
dunkel oder hell,
tot oder lebendig,
Feind oder Freund,
Angriff oder Waffenruhe.
Vielleicht haben wir verlernt,
eine Meinung zu haben.
Die Ärmsten der Armen,
die Traumatisierten in Beirut,
sie baden es aus.
Fühlst Du die Wut?
Sie macht es einfacher.
„N – e – i – n“
Probier es mal
Du hast es in der Hand.
Dein Leben
Deine Taten
Deine Liebe
Deine Werte
Dein: NEIN
Von Silke Schmidt, 01.12.2024
Montag
Es ist Montag, ich stehe auf, drücke beim Frühstück Push-Up-Nachrichten weg. Fahre zur Uni, alles normal, alles wie immer und gleichzeitig nicht. Wie kann es hier so normal sein und anderswo so gar nicht? Dieses Anderswo war mal eine Zeit lang mein Zuhause und so bricht auch mein Herz immer mal wieder. Dann wieder was anderes, Alltag, oh nein, noch eine Abgabe für die Uni! Gehe Kaffeetrinken, habe junge-Leute-Sorgen um Anerkennung und Identität. Dann drückt wieder das Gewicht der Welt auf mich, in meinem Instagram-Feed Bombenhagel. Ich spende Geld gegen Ohnmacht. Weltverbessern per Mausklick? Treffe abends Freunde, die auch die Welt verbessern, so viele Kämpfe gleichzeitig. Trinke Glühwein, es ist schon November, der Krieg geht schon ein Jahr, wir diskutieren über Zwei-Staaten-Lösungen, dabei ist das Wort Lösungen so weit entfernt wie der Krieg für die meisten Menschen, die ich kenne. Später WhatsApp Nachrichten, weitergeleitet ein Aufruf, eine Bekannte ausgebombt, ob wir jemanden kennen? Leite weiter, weine leise, dann noch Bad putzen und überhaupt, wie sieht mein Zimmer wieder aus? So wie meine Herzkammern, auch unaufgeräumt, in ihnen sammelt sich der Dreck der Welt. So nah und doch so weit weg. Nah, weil ich an Gesichter denken muss, wo nur Zahlen über den Bildschirm flimmern. Weil ich ängstlich auf Karten schaue, Nachrichten schreibe, are you okay. Da ist Krieg in meinem Alltag und doch natürlich auch überhaupt nicht, in meiner watteverpackten Welt. Aber da sind eure Gesichter in meinem Herzen und eure Texte auf meinem Bildschirm und wir sind doch eine Welt. Ich bete zu einem Gott, an den ich gar nicht mehr richtig glaube, dass alles aufhört. Jetzt sofort. Denn es sind Gesichter in meinem Herzen und Texte auf dem Bildschirm und irgendwie und trotz allem sind wir doch eine Welt.
Von Tabea Schünemann, 29.11.2024
Waffenstillstand
Waffenstillstand
Die Nachricht
Bricht
in mir auf
wie ein kleiner
Feuerball
Renne ich zum See
Von Friederike Weltzien, Frieden und kultureller Austausch – Libanon e.V., 29.11.2024
Das war einmal im „Haus des Friedens“ Dar Assalam
Die Sonne veranstaltet kleine Lichtspiele auf den großen Blättern der Katalpen. Es weht ein leichter Wind und die Besucher aus Beirut atmen spürbar auf. Man hat den Eindruck sie Lustwandeln in dem schön angelegten Garten von Dar Assalam in Wardaniye. Aufatmen, ankommen, Kinder begeistern sich an den kleinen und großen Schildkröten, die sich durch die warme Erde pflügen. Der Orangensaft zur Begrüßung steht auf den Tischchen im Pavillon. An diesem Sonntag sitzen Mitglieder der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde aus Beirut unter dem Dach des Pavillons. Es ist Pfingsten, wir feiern Gottesdienst, die Menschen sind festlich gekleidet. Vor dem Altartisch liegt ein großes weißes Tuch quer über dem Boden. Es schwingt und plustert sich, wer weiß, was da weht? Die libanesische Tänzerin Ghinwa Slaiby tanzt ein Solo, sie improvisiert zu den Themen der Pfingstgeschichte: Angst vor den anderen. Woher kommt der Mut aufeinander zuzugehen? Im Tanz sehen wir, wie der Körper aus der chaotischen Vielfalt, vom Gefühl des Getriebenseins, zu immer klareren Bewegungen findet, die aus der Mitte heraus zu wachsen scheinen und schließlich in einer großen selbstsicheren Ruhe enden, beseelt von der eigenen Würde.
Jetzt liegt der Schutt der Explosion im Garten, zerdrückt die Pflanzen, die Äste der Bäume sind abgerissen, der Pavillon verwüstet.
Das Bild, der Tänzerin, dieser aufrechten Gestalt im Licht der Sonne, bleibt mir erhalten.
Das „Haus des Friedens“ liegt am Boden. Die Sehnsucht nach Frieden lebt!
Von Friederike Weltzien, Frieden und kultureller Austausch – Libanon e.V., 25.11.2024
Arabs Of All Lands, Rise!
Arabs of all Lands, Rise!
Rise against oppression,
For it is our mission,
To help our fellow Palestinians,
Screaming from the top of their breathless lungs,
Their famished bodies wailing,
Closing their tearless eyes,
For they have no water left to cry,
Or drink,
And as the water of life is slowly being drained away from them,
From their corpses,
By the oppressor,
A moral army that kills thousands,
And leaves traces of blood in its wake,
In an attempt to erase them all.
It is not self-defense, it is genocide,
But if there is no one left alive to speak,
How will we know that it was a genocide?
Arabs of all Lands, Rise!
Where were we in 1948 when the Nakba befell on their heads?
Killing thousands, displacing hundreds of thousands,
And abandoning one’s home can be as sorrowful as death.
Where were we in 1967?
When they took the Sinai, the Golan, the West bank, and Gaza away from us?
When they extended the settlements and destroyed our beloved environment?
We have not been doomed for Six Days, but for Sixty years,
We believed in liberation,
But Gamal Adbel Nasser is dead, David Ben Gurion still haunts our dreams,
And Benyamin Netanyahu is hell on earth.
Where have we been since the 7 October 2023,
When Palestinians have become the resistant fighters of a crime against humanity?
They want to obliterate their land and their history,
Deprive them of their faith and soul,
Their heart and love for humankind,
But Palestinians will not leave, they will die buried here,
Not in the sand, but in the earth,
Their hearts filled with belief and hope,
That one day, their sons and daughters will prevail,
Upon the true barbarians and assassins,
For they will pay,
On Judgment day,
For the crimes they have committed,
The lives they have taken,
The pain they have inflicted,
The horrors they have perpetrated,
And the joy they have crushed.
Arabs of all Lands, Rise!
In almost a century,
Palestinian resistance has accomplished victory,
Because even as the oppressor remains,
Resistance can never fail,
For the mere act of resisting accomplishes,
What was once deemed impossible,
Resistance.
Palestine was never terra nullius,
It was inhabited,
But was made uninhabitable by our dear Lord Balfour,
And his declaration,
As despicable as his portrait hanging in the National Gallery,
Labelling him as the glorious creator of a national home for the Jewish people,
Without prejudicing others in the region,
Quid of the Palestinian people?
The sound of these lies is too loud to ignore,
So we cannot honour his memory,
Nor his legacy
For he partitioned a land,
The land of Palestine,
And left Palestinians alone,
To face crushing military might,
Repressed by the sanguinary Zions and their allies,
Failed and betrayed by the Arabs,
And abandoned to their violent fate.
But the Palestinian people remains,
Standing,
Fighting for its indigenous rights,
Alongside the colonized,
From Algeria to Vietnam,
From Kanafani to Arafat,
From Leila Khaled to Mahmoud Darweesh
And from the River to the Sea,
In an attempt to be free.
Arabs of all Lands, Rise!
Why have South Africa and Guatemala become the main defenders of our cause?
Can we not speak for ourselves?
In 2011, we started a revolution,
But this revolution is not dead,
It will swipe the whole region,
And kick out our archaic leaders,
Who only pay lip service to Palestine,
In an attempt to protect their own interests,
And keep their people calm and ignorant,
A people terrified to speak up, but frightened of silence,
Albeit deserving of freedom,
For all humans deserve freedom,
For the mere quality of being human.
Palestinian and Arab Liberation are one and the same,
Firmer than the shaky United Arab Republic,
Determined to free each other,
From their own monsters,
For every oppressed Arab is a Palestinian at heart,
But those heartless Arab leaders are not even Arabs at heart.
Palestinian resistance is multi-faceted,
Armed and artistic,
Written and sung,
Transmitted and passed on.
Generations of Palestinians,
Stateless and integrated,
In camps and houses,
Have shaped resistance.
They have remained a source of inspiration,
A beam of hope for the future,
To witness return to the original land,
To smell the branches of the olive trees and the oranges of Jaffa,
That linger on Palestinian and Arab collective memory,
And reminds us of our legitimate belonging,
To the Palestinian struggle,
A political struggle that may go on for decades or centuries,
But will eventually be settled,
By the means of justice,
To render justice,
To a people marked by catastrophes,
But not defined by them,
But rather defined by resilience,
Resistance.
Dounia AL JIJAKLI, French of Lebanese and Syrian descent (father), Morocco (mother), lived in Spain, Canada, the UK, and am currently based in Beijing, China
"Happiness is in the Small Things" - WhatsApp from Soha
You know some parts of my life, and you know my country. I would like to add something about my current life in Lebanon. Unfortunately, we are living like displaced people and refugees. We keep moving from a place to another. When they threaten to bomb Beirut, we flee to the mountains or to the sea. They are chasing all the members of Hezbollah with their families everywhere in Lebanon, no matter where they were….
Listen to the entire audio message:
From Soha Hage, Arabic as a foreign language educator, born and raised in Beirut, Nov 4,
2024
Ein Traum
Ein Traum
In den frühen Morgenstunden
haben mich
Männer aus Gaza besucht
Die Augen aufgesperrt
Die Hände gen Himmel gereckt
Geschrien
Geflucht
Die hilflose Verzweiflung
In Hass gekleidet
Dem Feind
Dem Feind
Die Faust gezeigt
Die Sprache versiegt
von Friederike Weltzien, 25.11.2024
Unmacht
Unmacht
Unwohl
Schutzlos ausgeliefert
Meine Gedanken als Kind im Krieg
Keiner hat Dich gesehen
Trauma lebenslang
Ob Afghanistan, Palästina oder jetzt auch Libanon
Alles ist gleich Krieg ist Krieg und hat das gleiche Gesicht
Ob Afghanistan oder Libanon
Eins davon ist Heimat, das andere ein fremdes Land
ABER
Der Schmerz ist gleich
Narben sind gleich
Wunden sind gleich Mensch sind gleich
Die Soldaten sind gleich
Die toten Menschen sind gleich
ABER
Meinungen sind nicht gleich
Doch der Krieg ist immer wieder neu
Unfassbar ignorant menschengemachter Schmerz und Leid
Wegen eines Wortes
Des Wortes wegen
Entfacht ein Krieg
KRIEG
ABER
Der Schmerz ist gleich
Narben sind gleich
Wunden sind gleich
Mensch sind gleich
Die Soldaten sind gleich
Die toten Menschen sind gleich
WANN wachen die Menschen auf und sehen meine Gedanken?
WANN?
Ob Afghanistan oder Libanon oder Palästina
Krieg ist Krieg und tötet nur Menschen und hat am Ende keinen Sinn
Zohra Soori, geboren in Afghanistan, lebt in Deutschland, 16.11.2024
لبنان / Lebanon
موطني لبنان
نعم لم أخلق في لبنان
لكن وجدت فيه موطناً آخراً
قلبي يبكي على أوجاعه
من الثورة ثم ٤ آب ثم هذا
ألم يحسوا أنّكَ تعبت؟
ألم يلاحظوا أنّكَ مكسور؟
ماذا يريدون منكَ؟
هل يجدونك جميلاً للغاية؟
أم يريدون ثروتك؟
و ما من ثروةٍ بقيَت فيك؟
و إلى متى؟ و إلى أين؟
ماذا ينتظر لنا الغد؟
أمل لمستقبلٍ أفضل؟
أم رسالةَ „هل أنت بخير؟„
هل أنتَ بخير؟
My country Lebanon
Yes, I wasn’t born in Lebanon.
But I found a second home there.
My heart aches for its pain
From revolution to August 4 and now this
Do they not feel that you are tired?
Do they not notice that you are broken?
What do they want from you?
Do they see you that beautiful?
Or do they want your treasures?
But what treasures are left?
And until when? And where?
What holds us tomorrow?
A hope for a better future?
Or a message „Are you okay?“
Are you okay?
Shogher Keriabian, Syria, country of residence Lebanon, 24 years, 29 September 2024
الإشتياق / Nostalgia
أشتاق لأيام الطفولة
حيث همي الوحيد كان اللعبة
خوفي الكبير كان العتمة
أملي العظيم أن أكون ملكة
أشتاق لأيام المدرسة
الاستيقاظ باكراً وشدّ الهمة
اللامبالاة لشرح المعلمة
الاهتمام فقط بالدردشة
أشتاق لأيام لم تعد حاضرة
أيام مليئة بالشغف والبراءة
حيث الروح لم تختبر غير السعادة
والقلب لم يعرف سوى المحبة
I miss my childhood days
Where my only concern was the game
My biggest fear was the darkness
My greatest hope was being a queen
I miss school days
Waking up early and getting ready
Indifferent about teacher’s explanation
Caring only about playing
I miss the days do not exist anymore
Days full of passion and innocence
Where the soul experienced only joy
And the heart knew only love
Shogher Keriabian, Syria, country of residence Lebanon, 24 years, 24 October 2024
Time
We say time heals your wounds
Brings back your pieces together
Gives you a new chance
This might be right
But did we ever talk about time
As breaks you more and more
Shatters your pieces here and there
And you don’t know from where you can collect them back
Did we ever talk that time can bring more pain
Pain of realising that someone does not exist anymore
Pain of realising that you are left only with memories
Pain of realising that what is broken cannot be fixed
Pain of realising that you will never see that someone again
Pain of realising that you can only dream about them
Pain of realising that you have to continue alone…
Yeah, time does all that too…
Shogher Keriabian, Syria, country of residence Lebanon, 24 years, 3 November 2024
Normalize Pain
Why we only talk about good moments?
Why we only share about happy memories?
Why we only show our best days?
Why don’t we also talk about our bad moments?
Why don’t we also share about our pain?
Why don’t we also show our lowest days?
Why should we only share each other’s happiness?
Someone’s marriage, engagment, birthday…
And ignore the days when someone
Loses a dearest, goes through a breakup, fears the future
Aren’t we all tired of this fake world?
Aren’t we supposed to normalise pain and suffering instead of stigmatising it?
Aren’t we ought to extend a hand to lift up instead of shaking it to congratulate?
Shogher Keriabian, Syria, country of residence Lebanon, 24 years, 3 November 2024
Kifik!
Ich frag dich, wie´s dir geht
Oder eigentlich, ob du noch lebst
Are you safe?
Dumme Frage
Nirgends ist es sicher
Wo du lebst
Jetzt erst recht nicht
Nachrichten brechen über mich hinein
Und mir das Herz
Die aus dem Fernsehen
Und die von dir
Wir führen smalltalk,
in denen Worte wie Krieg vorkommen
denn:
Wir führen smalltalk
Sie führen Krieg.
von Tabea Schünemann, 03.11.2024
Stop!
Dieses Wort ist zu kurz
Ich brauche ein Wort
mindestens tonnenschwer
Ich brauche ein Wort
das raucht
und faucht
und rumpelt
Ein Wort,
dass seinen Rüssel hebt
wie ein Elefant
und der Welt
in die Ohren bläst
Es ist Krieg!
Hört auf! Hört endlich alle damit auf!
von Friederike Weltzien, 20.10.2024