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Die lat. Wortherkunft von „publicare“ bedeutet „öffentlich zeigen, öffentlich hören oder sehen lassen, zum allgemeinen Gebrauch hergeben“. Mit anderen Worten: man gibt etwas nach draußen, das bislang nur in einem gesteckt hat – in den eigenen Gedanken, im Fühlen, im Körper. Tänzer/innen tun dies mit ihrer Bewegung. Gestaltende Künstler/innen mit ihren Werken. Und Autor/innen teilen ihre Geschichten in gedruckten Worten. Welche Form auch immer der Mensch wählt – klar ist, dass es ein natürliches Bedürfnis des Menschen ist, sich, am besten in seiner/ihrer Ganzheit, aus zu drücken. 

Die Geschichte von Gillian Lynne, die später eine weltberühmte Choreographin werden sollte, veranschaulicht das Streben und die Erfüllung des Selbstausdrucks. Und sie zeigt auch, was passiert, wenn der Mensch sich nicht auf seine ganz eigene Weise ausdrückt. Gillian galt als „Problemkind“ in der Schule, war nicht aufmerksam, beteiligte sich nicht, wurde schließlich von den Lehrern zum Psychologen geschickt. Dieser Psychologe änderte ihr Leben, indem er eines erspürte: Gillian war alles andere als krank. Sie konnte einfach nur mit dem Herumsitzen und Zuhören in der Schule nichts anfangen. Ihr Körper musste tanzen, um sich auszudrücken. Nur so konnte sie ihren Emotionen und ihrem SEIN und ihrer ganzen Begabung Ausdruck verleihen.

Hätte sie nicht das Glück gehabt, einem Menschen zu begegnen, der ihr Talent erspürte, wäre sie wahrscheinlich mit Medikamenten vollgepumpt worden und auf eine Sonderschule gegangen. Soll heißen: Beim kreativen Arbeiten geht es nicht allein um das „Produkt“. Es geht vielmehr um den Prozess und um die Lebendigkeit, die darin gefühlt wird. 

Hier mehr zur Geschichte von Gillian Lynne und dem Buch von Ken Robinson The Element.