FUN MEMORIES (Martin Baitz)
Um 1995 rum: „Neuste Technik rettet GaBi Experten“
Der Frischel Harald Florin wird nach Wolfsburg geschickt, um dort vor Ort die Abteilung GaBi-Ökobilanzen von VW aufzubauen. Da er noch nicht überall Erfahrung hat im Thema, aber viel gefragt wird von den VW’lern, rettet er sich mit einem der ersten Handies immer mal wieder auf die Toilette und ruft die erfahrene Ingrid an, um nachzufragen, was er antworten soll.
Um 1997 rum: „Ehrlichkeit unter Geschäftspartnern“
Thorsten Volz und Harald Florin fahren nach Florida auf die Ecoinforma Software Messe, um GaBi 3 vorzustellen. Alles Organisatorische wie die Gestaltung des Standes und der nötigen Randbedingungen vor Ort passiert natürlich im Vorfeld über das Telefon. Harald macht trotz seiner jungen Jahre eine sehr gute professionelle Telefonfigur gegenüber der Dame von der Messe in den USA. Beim ersten physischen Zusammentreffen vor Ort begrüßt sie Harald mit den Worten: „Oh, I thought you were older.“ Er erwidert: „And I thought were younger.“ Das Eis war sowas von gebrochen ….
Um 1999 rum: „Der Unterschied zwischen höchster Präzision und akzeptabler Abweichung“
Ein guter Hiwi mit Ambitionen mal als Wissenschaftler am Institut zu arbeiten kommt nach einer Kontrollrechnung in der GaBi zufrieden zu einem erfahrenen Kollegen und vermeldet: “ Alles im grünen Bereich, maximal 300% Abweichung.” Etwas schockiert blickt ihn sein erfahrener Kollege an und erwidert: Wir bohren zwar manchmal die dünnsten wissenschaftlichen Bretter mit höchster Präzision, doch dieser Wert sprengt selbst die größte Gelassenheit.
Um 1998: „Are you a truck?“
Die legendären Dissertations-Seminare haben sich derart rumgesprochen, dass sich mittlerweile Heerscharen von Studenten ans Hiwis, Köche, Mundschenke, Putzteufel oder Fahrer anbieten, um mit genommen zu werden. Auf der Rückfahrt laden wir derart viel Wein in meinen alten Benz 280TE Kombi mit 401.000 km (die wir sicherheitshalber beim EU Transit durch die Schweiz anmelden), dass ich die Frage am Zoll bekomme: „Are you a truck?“
Um 2000: „Anspruchslos ist nachhaltig“
Es begab sich neulich, dass man die Möglichkeit bekam (neuere) Büromöbel aus zweiter Hand zu bekommen und so unser etwas angestaubtes Interieur aufzubessern. Gesagt, getan. Die Möbel kommen, leichtes Gerangel um die besten Stücke beginnt, doch dann ist alles geregelt. Was tut der kollegial denkende GaBianer, dem ständig zu Ohren kommt, dass die Multi-Kulti-Truppe mit ihren Sprachstudenten aus dem 3. Stock scheinbar immer zu wenig Möbel hat? Er fragt freundlich nach, ob man etwas von unseren Möbeln habe möchte. Soweit klasse und die Damen kamen auch gerne zur Besichtigung. Reaktion nachdem sie die Sachen gesehen haben: “Das ist ja alles Schrott, ne, also und um Gottes willen, danke nein.” Reaktion eines etwas sauren GaBianers: “Entschuldigung, mit diesem Schrott haben wir Jahre lang fett Geld an die Uni gebuckelt. Und über Produktivität wollen wir mal lieber nicht miteinander diskutieren.”
2001 Hawaii: „Wünsche werden selbst erfüllt“
Anfang 2001 wird bekannt, dass eine internationale Konferenz — die Ecobalance ausgerichtet von Japanern — in Waikiki Beach Honululu, Hawaii stattfinden soll. Um beim Dienstreise-Antrag keine dummen Fragen gestellt zu bekommen, wird ein Hotel im Nachbar Stadtteil reserviert. Die Konferenz in 96826 McCully, HI, USA war fachlich extrem erhellend und die zwei Wochen Urlaub, die drangehängt (und natürlich privat gezahlt) wurden erholend (-: 2006 rum) Kollege Schöch die PE verlässt Richtung WGV. Er sucht neue Herausforderungen, nachdem er das Konzept „Führen durch Tools“ an der PE erfolgreich eingeführt und umgesetzt hat. Ein herber Verlust innerhalb der Führungsebene der PE, doch er bleibt uns als Finanzfachmann und Gesellschafter im Hintergrund glücklicherweise erhalten.
Um 2008 rum: „Daten kosten nichts“
Der große Daimlerkonzern gibt sich die Ehre und möchte mit PE ein Projekt zum Thema „alternative Kraftstoffe wie CNG, LPG, Wasserstoff und Biokraftstoffe“ durchführen. Das schriftliche Angebot inkl. Kostenaufschlüsselung liegt vor und Daimler versucht die Kosten zu drücken doch Umfang und Qualität unangetastet zu lassen. Nach 2–3 vergeblichen Versuchen hat „Dr. Wichtig“ von Daimler die Eingebung schlechthin und sagt: Ha, jetzt habe ich sie. Sie listen hier Kosten für einen Datensatz „Wasserstoff“. Ich weiß aber, dass sie die Daten bereits entwickelt und zur Verfügung haben und wir ihn daher im Projekt direkt nutzen können. Also streichen sie bitte die Kosten für den Datensatz. Antwort von PE: Wenn alles, was bereits entwickelt ist, kostenfrei zur Verfügung steht, dann stellen sie uns bitte eine ihrer S-Klassen zur Verfügung, die bei Ihnen bereits fertig auf dem Firmenparkplatz steht. Betretenes Schweigen bei Dr. Wichtig.
GABI-SPRÜCHE
- Ein GaBianer auf Rückfragen zu einem Projektbericht gegenüber dem Auftraggeber: “Ich schreibe ja keinen Bericht für Dumme.”
- Auf die Anfrage, einen Projektumfang eine Woche vor Abgabe kostenfrei zu erweitern: “Es geht immer mehr als man denkt, doch irgendwann ist hotten.”
- Beim Datenbankaufbau aufgrund vermehrter Nachtschichten: “Wir haben in der Böblingerstrasse gerade einen 24-Stunden Telefondienst eingerichtet”.
- Kollege A zu B, der gerade um 17.30 Uhr das Institut verlassen will: “Na, hast du einen halben Tag Urlaub?”
- Nach einer Hiobsbotschaft bezüglich der Kooperation IKP und PE, die einen jungen Kollegen etwas verunsicherte: “Egal, wenn wir auch dann und wann mal absaufen, irgendwo tauchen wir immer wieder irgendwo auf !“
- Eine Mitarbeiterin beim Dissertationsseminar: “Ich sehe weder das Problem, noch habe ich die Lösung.”
- „Gute Leute muss man haben — gute.“
- „GaBi ist Lifestyle.“
- „Die Amerikaner forschen, die Deutschen beantragen.“
- „Einmal GaBi, immer GaBi.“
- „Form follows function.“
- „Die normative Kraft des Faktischen“
- „Latent sympatischer Größenwahn“
- „Dünnste wissenschaftliche Bretter mit höchster Präzision bohren“ (Software/Daten- Produktisierung von neusten Erkenntnissen)