Prolog

Dieses Buch hat eine lange Reise hinter sich. Und diese Reise hat weniger mit der Geschichte selbst als mit mir als eine der Autor/innen zu tun. Doch genau da liegt auch eine Geschichte begraben, die viel mit der GaBi-Story zu tun hat, die hier erzählt wird. Los ging es im Jahr 2021, mitten in der Corona-Zeit, als Peter Eyerer erfuhr, dass ich Bücher über Startups schreibe. Was das genau heißt, das erwähne ich noch. Jedenfalls sagte er: „Dann lass uns doch ein Buch über GaBi schreiben!“ „Wer oder was ist GaBi?“ fragte ich. Dann erzählte er es mir in Kurzform, dass es sich um ein Startup handelte noch lange bevor es den Begriff in Deutschland so überhaupt gab.

Das war spannend!

Damit war der Startschuss gesetzt, dieses Buch entstehen zu lassen als kollektives Buchprojekt — ein Buch, in dem viele der GaBi-Initiator/innen, also das Gründerteam und weitere Mitarbeitende, die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählen. Was genau „Buch“ heißen sollte, das war noch keinem so recht klar — schon mir gleich gar nicht. Und da beginnt schon ein wesentlicher Baustein dieser sehr windungsreichen und letztlich schönen und farbenfrohen Geschichte. Denn was zu diesem Zeitpunkt noch grob als „Sachbuch“ geplant war, änderte sich schnell. Das lag an den Gesprächen, die zwischen Plan und Wirklichkeit, zwischen Exposé und Umsetzung, lagen. Und es lag im Wesentlichen an mir und meiner Perspektive. Doch der Reihe nach…

Zunächst wurde der Plan auch umgesetzt. Es gab, wie alles bei Peter Eyerer, der auch jetzt noch im Alter Ü80 jeden Tag voller Energie alle möglichen Projekte erfolgreich vorantreibt, eine Timeline, ein anständiges Exposé und eine gute Kommunikation vorab, um alle Beitragenden an Bord zu holen und zu motivieren. Das alles klappte wie am Schnürchen. Die Gespräche waren wunderbar. Es gab viel Vertrauen. Ich konnte viel Neues entdecken. Kurzum: Über die Wochen der Interviews lebte ich immer mehr in der GaBi-Welt der 90er Jahre. Mit jedem Gespräch komplettierte sich die Geschichte mehr und mehr. Auch neue Fragen wurden aufgeworfen. Am faszinierendsten aber waren die Menschen hinter der Firma, die ich mit jedem Gespräch kennen lernen durfte. Und genau das änderte alles.

Ich konnte einfach kein trockenes Sachbuch mehr schreiben. Es ging nicht. Diese Menschen mit ihrem Lachen und ihrer Leidenschaft hinter dieser Firma sollten anders „gehört und beschrieben“ werden als in einem (sorry!) langweiligen Sammelband in einem wissenschaftlichen Verlag. Ja, ich hatte Verständnis dafür, dass sie ihre (ingenieurs-)wissenschaftlichen Erkenntnisse einbringen wollten. Aber mehr und mehr merkte ich, dass das nicht mein Interesse war. Mein Blick galt einzig und allein diesen Menschen, die sich in ihrer Vielfalt und Eigenheit gefunden hatten, mit jeder neuen Einstellung „vermehrten“ und schließlich zu dem wurden, was sich Weltmarktführer im Bereich der Ökobilanz-Software nennt. Doch damit kam auch ein Dilemma ins Projekt, das ich bis heute, dem Tag, an dem ich diese Zeilen jetzt tippe, nicht lösen konnte.

Aus dem ursprünglich als „Sachbuch“ geplanten Werk, musste etwas anderes werden. Es war einfach sonnenklar. Und so bastelte ich die Geschichten, die einzelnen Perspektiven in einem Puzzle zusammen; nein, ich verwob die einzelnen Erzählstränge und Perspektiven in einem neuen Werk ähnlich eines gewebten Quilts. Es sollte eine fiktionalisierte Biographie dieser Firma werden; basierend eben, wie jede Biographie, auf der wahren Geschichte bzw. den vielen kleinen Geschichten, die eine große Geschichte ausmachen. Das war das Buch, was nun auf dem Tisch lag und das schließlich keiner mehr so wirklich haben wollte, obwohl es auch keiner nicht haben wollte — das war das Dilemma.

Es kamen immer mehr Stimmen und Korrekturen, die sagten: Nein, stopp, irgendwie geht das so doch nicht. Das müsste man ändern und das noch und dieses hier auch. Und überhaupt hatten wir das doch ganz anders geplant. Und das ist auch zu viel Fiktion. Und was machen wir, wenn wir Ärger kriegen von anderen, die darin erwähnt sind? Wieso machen wir uns überhaupt so viele Gedanken? Lasst es uns einfach zu Verlag xy bringen und gut ist es. Hauptsache, es ist raus. Wie lange dauert das noch? Vielleicht sollte man doch noch mal dieses oder jenes Kapitel rausnehmen, nur um sicher zu gehen, dass…

Dies ist eine Kurzform des Projektverlaufs, der geschah, als das Buch „eigentlich“ fertig war. Doch eigentlich ist eben selten Ende der Fahnenstange. Und diese Fahnenstange begann und endete bei mir, darüber wurde ich mir immer klarer. Und ich schreibe dieses Vorwort hier auch deshalb, um zu erklären, warum ich heute so froh bin, dass wir diesen Prozess hatten, der sicher viele verunsichert, verärgert oder einfach nur enttäuscht hat. Er musste sein, sonst hätten wir jetzt nicht das vor uns, was wirklich dem Lesenden helfen kann — und zwar in vielerlei Hinsicht. Ob für das eigene Startup, die HR-Arbeit oder einfach zur Unterhaltung. Das GaBi-Buch als „lebendes“ Buch in digitaler Form kann jetzt etwas und viele bewegen. Doch dazu brauchte es erst noch ein paar Schritte, die gerade für Selbstständige, noch viel mehr für Künstler, entscheidend sind und sehr viel mit Unternehmertum und mit GaBi zu tun haben.

Ich sah mich den ganzen Interessen der Beitragenden ausgesetzt und konnte alle verstehen. Ja, es gab eine Vereinbarung. Ja, wir hatten gesprochen. Ja, auch ich finde Sachbücher nicht schlecht. Ja, auch Material zu Nachhaltigkeit sollte seinen Platz haben. Und ja, zu viel Fiktionalisierung verzerrt die „wahre“ Geschichte. Und ja, man muss aufpassen mit den wahren Namen. Nein, man möchte nicht, dass anderen auf die Füße getreten wird. Schon gar nicht will man sich juristischen Ärger einhandeln. Und nein, jeder sollte doch auch als Beitragende/r zur Geltung kommen. Und ja, schließlich hatten doch alle bezahlt, um am Ende ein Buch in den Händen zu halten. Und trotzdem, jeder weiß auch, dass heute kaum jemand mehr liest. Und doch, wir wollen trotzdem ein Buch…

Wo bleibt es denn nun???

Für mich bedeutete das letztlich nur: Augen zu und durch. Du korrigierst jetzt noch ein paar Sätze und raus damit. Du hast es ihnen versprochen. Das sind Ingenieure und Unternehmer. Die wollen ein Produkt. Die wollen ein Ergebnis sehen. Für sie ist ein Buch ein Ding, eine Sache. Ja, da stehen einzelnde Gedanken drin und vielleicht sind die Geschichten auch „schön“. Aber letztlich kommt es einfach nur aufs „Machen“ an. Es muss fertig werden, man muss etwas zum Verkaufen haben. Das waren die Stimmen, die so oder so ähnlich zu mir drangen, auch wenn sie nie mit Druck oder drohend geäußert wurden. Ich vernahm sie aber und letztlich sagte ich mir das gleich: Mach es doch einfach, ist doch egal, was Du dazu denkst und ob sie wirklich verstanden haben, was genau Du an der Geschichte faszinierend und hilfreich gefunden hast. Du interessierst hier niemanden. Du bist nur beauftragt worden, um die Story zu erzählen — fertig.

So oft ich mir diese nachvollziehbare Haltung eingeredet habe,

sie funktionierte nicht.

Das Buch blieb liegen.

Manchmal kamen Nachfragen.

Ich fand Ausreden.

Und tatsächlich ging ich durch Monate,

die existenziell nicht einfach waren.

Es war wichtig, auch dazu zu stehen.

Doch das Buch blieb natürlich in meinem Kopf.

Ich bin niemand, der Versprechen einfach so bricht,

der seine Arbeit nicht zu Ende macht.

Aber irgendwas hier war noch nicht so weit.

Es sollte einfach noch nicht sein,

egal, wie sehr ich den GaBis endlich ihr Buch geben wollte.

Als wir das Projekt gestartet hatten war ich Dienstleisterin. Mehr nicht. Ich sollte gesprochene Worte aufs Papier bringen. Als Dienstleisterin für eine bestimmte Tätigkeit tritt das eigene „Ich“ in den Hintergrund. Der eigene Blick interessiert nicht sonderlich. Das war so nie eingefordert von Peter Eyerer oder den anderen, aber es entsprach meinem Selbstverständnis. Und letztlich ist diese Haltung auch nicht verkehrt für einen Dienstleister, der Geld für eine Leistung erhält, die vorher definiert wird. Das Problem war nur: Ich konnte das nicht (mehr). Vielleicht hatte ich das noch nie gekonnt. Ich konnte meinen Kopf und mein Herz nicht ausschalten, als ich den Geschichten zu GaBi lauschte. Und genau damit kam die Wende in das Buchformat, brachte aber auch die dann den schier unlösbaren Interessenkonflikt bezüglich des Buchformates mit sich.

Geändert hat sich das erst am heutigen Tage, an dem ich das Buch nun beginne, hier als digitale Publikation zur Verfügung zu stellen, jedoch mit vielen „Add-Ons“, die so eben nicht geplant waren, die aber einen riesigen Unterschied machen. Ja, viele Menschen heute lesen nicht mehr gern und schon gar nicht viel. Ich kann das verstehen. Für mich waren Schreiben und Lesen auch stets zwei unterschiedliche Dinge, das habe ich mit Etel Adnan gemeinsam. Ich schreibe leidenschaftlicher als ich lese, trotzdem lese ich viel, wenn auch nicht mehr so viel wie früher. Das bedeutet: ich verstehe, dass Videos und kurze Inhalte heute ein wichtiger und meist noch sehr viel wirksamerer Teil eines Projektes sind, vielleicht mehr noch als ein noch so schön geschriebener Text.

Worauf ich hinaus möchte: Der wesentliche Durchbruch zu dieser Veröffentlichung hier kam durch einen Prozess in mir, der nicht künstlich oder mit Druck zu beschleunigen war. Es war der Prozess, meine eigene Perspektive als Autorin und Mensch zu finden, die ich eben bin — mit all ihrer beruflichen Vielfalt. Und es war der vielleicht noch wichtigere Schritt, diese Perspektive auch wert zu schätzen und ausdrücken zu WOLLEN. Nein, ich war nicht mehr bereit, meine Sicht auf das Geschriebene einfach unter den Teppich zu kehren. Und ja, ich fühlte plötztlich die Kraft und Entschlossenheit, dieser Perspektive auch Ausdruck verleihen zu wollen, und sei sie vielleicht noch so unverständlich oder wenig nachvollziehbar aus Sicht von Ingenieuren, Managern oder Marketingspezialisten. Das alles war nun egal.

Doch das Buch und damit die GaBis waren mir alles andere als egal.

Das wusste ich die ganze Zeit.

Nur konnte ich jetzt handeln.

Die Art und Weise, wie dieses Buch nun hier als „Blog-Buch“ zu finden ist, beinhaltet nun diese vielen Perspektiven — inklusiv meiner. Damit meine ich, dass ich in den kurzen Audio-Beiträgen zu jedem Kapitel meine Sicht auf das Geschriebene beschreibe. Das muss nicht besonders klug, innovativ, oder „richtig“ sein. Aber es ist schlichtweg das, war mir an dem Kapitel wichtig war zu beschreiben. Und der Grund dahinter ist ganz einfach: Für mich ist die GaBi-Story nicht einfach eine Unternehmergeschichte, weil Unternehmertum Firma bedeutet und damit wirtschaftlicher Erfolg. Unternehmertum ist für mich nichts anderes als eine Metapher für ein gelungenes und freies Leben: Man folgt seinem Herzen ins Ungewisse, man erleidet viele Rückschläge und letztlich kann man nur erfolgreich sein, wenn man sich wirklich treu bleibt. Was genau das heißt, findet man erst auf dem Weg heraus.

Genau diesen Weg bin ich also auch gegangen, um schließlich heute selbst diese Verbindungen, die ich in meinem Kopf knüpfe, auch mit der Leserschaft zu teilen. Gleichsam weiß ich, dass das nicht die Perspektive der GaBis ist. Es heißt aber auch nicht, dass sie prinzipiell eine andere haben. Sie haben in der Regel schlichtweg einen anderen Fokus, da ihre GaBi-Geschichte in ihrer Erinnerung auch mit anderen Umständen und Zielen verbunden ist. All das soll weiter Platz in diesem „Buch“ haben, weshalb alle GaBis eingeladen sind, ihre Reaktion auf das Gelesene, auch ihre kritischen Anmerkungen oder auch eine „neue“ Sicht auf das Buch und die Geschichte, in einer digitalen Form zu teilen. Auch das soll gern in Form von Audio- und Videobeiträgen geschehen, damit die Mischung aus Print und Multi-Media, die zuvor fehlte, gegeben ist.

Gleichsam bietet diese Form der Publikation auch die Möglichkeit, die wissenschaftlichen Aspekte einzubinden, die ein Buch schlichtweg nie wirklich erfüllen kann, bei dem eine Geisteswissenschaftlerin und kreative Geschichtenerzählerin mitgeschrieben hat. Ja, ich verstehe die Begeisterung für Nachhaltigkeit und die Wissenschaft dahinter. Aber ganz ehrlich: Nein, ich teile sie nicht so wie meine Begeisterung für Menschen. Und zudem bin ich schlichtweg fachlich nicht in der Lage, die Inhalte so zu durchdringen, dass ich sie spannend und ganz neu erzählen könnte. Zudem ist ein (gedrucktes) Buch nie in der Lage, die Aktualität von Wissenschaft herzustellen, die Wissenschaft eigentlich ausmacht. Denn ein Buch und seine Erkenntnisse sind bereits „alt“ wenn sie in den Druck gehen, was nicht heißt, dass sie wertlos sind. Was ich damit sagen will: Auch dieses Problem lösen wir mit dieser Publikation, da hier alle Beitragenden ihr Fachwissen mit aktuellen wissenschaftlichen Inhalten im Netz oder sonstiger digitaler Form verlinken können.

Nun, da dieser letzte Schritt der Reise dieses Buches getan ist, freue ich mich, dass „Wünsche werden selbst erfüllt“ nun online ist und gelesen werden kann. Damit beginnt gleichsam eine neue Reise. Die Geschichten werden weitergeschrieben, sich eventuell durch das eingehende Feedback verändern und vielleicht neue Projekte anstoßen. Was das Buch hoffentlich in jedem Fall tut, ist, dass es Menschen motiviert, ihren Weg zu gehen. Das ist die Botschaft, die mir an der GaBi-Story so wichtig ist, weshalb ich auch zum ursprünglichen Titel zurückgekehrt bin. Wir leben gerade in der Wissenschaft (Stichwort: wissenschaftliches Prekariat) in einer Welt, in der vieles möglich scheint. Doch wer die Innensicht hat, weiß, dass die Handschellen so fest sitzen, dass aus jeder vermeintlichen Chance gleich ein weiterer Rückschlag werden kann, der die Hoffnungslosigkeit ins Unermessliche steigen lässt. Auch davon wusste der Hauptinitiatior von GaBi und Hochschullehrer Peter Eyerer bereits in den 90er Jahren ein seinem Buch Spurwechsel und weiteren Publikationen zu schreiben.

Mit „Wünsche werden selbst erfüllt“ lernt man, wie man sich den Weg doch bahnen kann, um seinem Herzen zu folgen und für das einzutreten, was einem wichtig ist. Was genau das ist, hat kein anderer zu beurteilen, sofern es legal und ethisch im Rahmen ist. Es ist also eine Geschichte der Selbstwirksamkeit, eine, die einen lehrt, dass es doch irgendwie geht, wenn man will und vor allem den Mut und die Hoffnung nicht aufgibt, dass es Sinn macht. Und dieser Sinn wird einzig und allein durch die einzelnen Beteiligten und deren Freude an der Arbeit bestimmt. Darin kommt die unternehmerische und künstlerische Perspektive letztlich doch wieder überein: Wer seinen Talenten folgt, hat Freude am Schaffen. Und dieses Erschaffen von Neuem ist in uns Menschen angelegt. Wer immer es selbst erfahren hat und sich entschieden hat, es zu leben, wird wissen, wovon ich spreche.

Viel Freude beim Lesen und nicht vergessen — Wünsche können nur selbst erfüllt werden, wenn man sich auch traut, welche zu haben. Mein Wunsch ist es, dass dieses Buch Leser/innen findet. Diese findet man als Kreative nicht mit Analysen oder Excel-Sheets. Man vertraut darauf, dass ein Buch seine Leser/innen selbst findet. Dazu zählen in erster Linie die GaBis selbst. Sie haben dieses Werk mit ihrer jahrzehntelangen unternehmerischen Arbeit und letztlich durch ihre Offenheit und ihr Vertrauen in dieses Buchprojekt ermöglicht. Ihnen gilt mein Dank, vor allem für ihre Geduld und Nachsicht. Insbesondere danke ich Peter Eyerer, der mir mit diesem Projekt ermöglicht hat, diese Reise zu meiner eigenen Perspektive einen großen Schritt weiter zu treiben. Künstler/innen sind auch Unternehmer/innen, genau wie Unternehmer/innen auch Künstler/innen sind. Wir alle sind Menschen, die sich nicht mit dem zufrieden geben, das man Status Quo oder Mainstream nennt. Wir wollen Wandel und wir haben den Mut, die Reise ins Unbekannte auf eigene Gefahr täglich aufs Neue anzutreten.

Herzlichst und viel Freude beim Lesen wünscht,

Eure Silke Schmidt

Abstract

Dieser Startup-Roman erzählt in fiktionalisierter Form die wahre Geschichte des Startups GaBi (Ganzheitliche Bilanzierung), das heute unter der Marke Sphera zu einem der Weltmarktführer im Bereich der Nachhaltigkeits-Software und Beratung zu Life Cycle Management gehört. Die Geburtsstunde des Unternehmens geht zurück auf die Gründung der Abteilung “Ganzheitliche Bilanzierung” am Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde (IKP) an der Universität Stuttgart durch Prof. Dr. Peter Eyerer im Jahr 1989. Im Laufe nur weniger Jahre gelang es ihm und einem Team von Studierenden und Doktorand/innen die Methode der Ganzheitlichen Bilanzierung zur Marktreife zu bringen. Die Innovation von GaBi lag in der ganzheitlichen Bilanzierung des Lebenszyklus von Industrieprodukten, womit nicht nur die Nutzungsdauer sondern die gesamte Zeitspanne von Produktion bis Entsorgung bzw. Recycling gemeint ist. GaBi kombinierte dabei nicht allein wirtschaftliche, sondern ökologische und technische Kriterien für die Bewertung von Produkten. Im Jahr 1996 gelang es zum ersten Mal, eine komplette Bilanz für den VW Golf zu erstellen, was als Meilenstein in der Geschichte der Nachhaltigkeit in Deutschland gelten kann.

Das Buch erzählt in narrativ aufbereiteter Form die Geschichte von den Ursprüngen bis heute. Es ist für all jene geschrieben, die sich vom Traum des Unternehmertums nicht abbringen lassen wollen und daran glauben, dass sie mit ihrem Wissen und ihren individuellen Fähigkeiten den Wandel in der Gesellschaft mit einem soliden Geschäftsmodell vorantreiben können. Dabei gilt es, zahlreiche Rückschläge und Zweifel zu überwinden. Es ist aber auch eine Reise, die mit viel Herzblut, Humor und vor allen Dingen Teamgeist verbunden ist. GaBi wäre nicht GaBi, wenn es die Menschen dahinter nicht gegeben hätte. Sie alle haben ihre ganz unterschiedlichen Stärken und Perspektiven in die Unternehmung eingebracht. Als Grundlage des Buches führte die Autorin mehr als 20 Interviews mit ehemaligen und aktuellen GaBi-Akteuren. Trotz aller Diversität ist dabei ein roter Faden ans Licht getreten: “Wünsche werden selbst erfüllt”. Diese Aussage von Peter Eyerer begleitete das GaBi-Team durch alle Höhen und Tiefen und gab schließlich dem Buch seinen Titel. Er ist eine Einladung für alle Gründungsinteressierten und -begeisterten, sich dieses Motto zu Herzen zu nehmen und einfach anzufangen…